Bonn, Deutschland
Case study – Komplett-Retrofit in der Müllverbrennungsanalge Bonn
Umrüstung, Modernisierung, LeistungsverbesserungArbeiten mit begrenzten Platzverhältnissen
Asche, Schlacke
2019
komplette Fördertechnik für Kessel- und REA-Asche sowie Schlacke
Eine höhere Anlagenverfügbarkeit, mehr Produktivität und Sicherheit für den täglichen Betrieb
Nachhaltig-wirtschaftliche Instandhaltung und Modernisierung
Die MVA Bonn vertraut seit Jahren auf die Loibl-Expertise. Gemeinsam mit dem Retrofitexperten Reitz Holding GmbH & Co. KG arbeitete Loibl über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg an der Umrüstung des Müllkraftwerks der MVA Bonn. Neben der Modernisierung eines Schlackefördersystems zum Bunker und diverser Hydraulikaggregate beinhaltete das Projekt die Fertigung, Lieferung und Montage mehrerer Entaschungstransportsysteme für Kessel- und REA-Asche über Trogketten- und diverse Schneckenförderer. Zwei Aschesilos, über welche die verschiedenen Aschen mittels einer Verladegarnitur auf LKWs verladen und abtransportiert werden können, komplettieren den Lieferumfang.
Die Ingenieure, Monteure und Baustellenleiter bewiesen Geschick und präzise Arbeitsweise, als sie den begrenzten Platzverhältnissen am Standort Bonn gegenübergestellt waren. Besonders die Einhebung der beiden je 17,5 und 19 Meter hohen Aschesilos war eine Herausforderung. Vor der Einhebung wurde ein 100 Tonnen schwerer Stahlbau von Loibl an der Außenfassade des Müllheizkraftwerks angebracht, das die beiden 15,5 und 21 Tonnen schweren Silos trägt. Der Stahlbau stellt das Grundgerüst für den neuen Gebäudeanbau dar, in dem die Silos stehen. Er muss nicht nur die Last beider Silos tragen, sondern auch Wind- und Schneelasten trotzen, weshalb er entsprechend schwer ausgelegt wurde.
Nach dem Einheben wurde der Stahlbau mit einem Dach und einer Fassade verkleidet, um die Silos und die Loibl-Fördertechnik vor dem Wetter zu schützen. Die bestehende Außenfassade wurde für den Anbau von Loibl geöffnet, womit ein Durchgang zum Hauptgelände geschaffen wurde.
Durch die Modernisierungsmaßnahmen konnte die Produktivität der Anlage verbessert werden. Das neue Schlacketransportsystem stellt eine effiziente Aufbereitungsmaßnahme dar. Nach der Müllverbrennung fällt die verbleibende Schlacke von dem Rost in den Stösselentschlacker, wo sie in einem Wasserbad langsam auskühlt. Die Schlacke wird nach dem Stösselentschlacker über einen Plattenbandförderer in den Schlackebunker gefördert. Bei einer Tonne Abfall bleiben weniger als 300 Kilogramm Schlacke übrig. Rund ein Viertel der ursprünglichen Müllmenge, die im Anschluss weiter aufbereitet werden kann. Zum Beispiel für den Straßen- und Wegebau. Außerdem können daraus jährlich mehrere Tonnen Eisen, Stahl und Nichteisenmetalle rückgewonnen und recycelt werden. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit schließen sich demnach nicht aus. Eine höhere Anlagenverfügbarkeit, mehr Produktivität und Sicherheit für den täglichen Betrieb wurden durch die Retrofit -Maßnahmen von Loibl gewährleistet.
Loibl's Liefer- und Leistungsumfang
- Umfangreiches Engineering für die betriebsbereite Erstellung der modernisierten Komponenten, eingeschlossen Maßaufnahmen vor Ort
- Fertigung in Straubing, Bayern
- Lieferung aller Komponenten
- Stahlbau
- Professionelle Demontage veralteter Komponenten
- Montage aller neuen Teile
- Fördertechnik für die Schlacke: Absperrschieber hydraulisch, Stößelentschlacker, Plattenbandförderer, Doppelpendelklappe
- Fördertechnik für die Kessel- und REA-Asche: Luftgekühlte Trogförderschnecke, Absperrschieber, Brecher, Doppelpendelklappe, Zellenradschleuse, Trogkettenförderer, Kettenbecherwerk, Trogschneckenförderer, Zweiwegeverteiler, Kesselasche Silo 140 m³, REA-Asche Silo 240 m³, LKW Beladegarnitur, Feuchtemesseinrichtung
KEIN TAG OHNE RESTMÜLL
Rund 1.000 Tonnen Abfall kommen an Werktagen am Müllheizkraftwerk der MVA Müllverbrennungsanlage Bonn GmbH an. Jährlich sind es insgesamt 315.000 Tonnen Müll, die im Kraftwerk verbrannt werden. Die Kessel laufen ganztägig, auch an Wochenenden und Feiertagen. Zehn bis zwölf Tonnen Abfall verbrennt das Bonner Müllheizkraftwerk pro Stunde. Um diese Mengen zu bewältigen, braucht es leistungsstarke Transportsysteme, die zuverlässig und energieeffizient arbeiten. Korrosion und Verschleiß sind ein häufig auftretendes Hindernis für Müllheizkraftwerkbetreiber. Um Kapazitätseinbußen aufgrund von Störungen und Stillstandszeiten zu vermeiden, bieten sich gezielte Teilmodernisierungen an.
KLEINER EINGRIFF, GROSSE WIRKUNG
Loibl beginnt jedes Retrofit-Projekt mit der professionellen Inaugenscheinnahme und Analyse des Ist-Zustandes der betreffenden Komponenten- und Anlagensituation. Danach folgen umfangreiche Beratungsgespräche, die zur Vorstellung präziser Modernisierungsmaßnahmen führen. Mithilfe von erfahrenem Fachpersonal können weltweit qualifizierte Beratungsleistungen angeboten werden. Anschließend geht Loibl in die Planung und Fertigung, die am Standort Straubing, Bayern, umgesetzt wird. Danach erfolgt die Umsetzung vor Ort. Um eine technisch einwandfreie Funktionsweise zu gewährleisten, werden alle Anlagenkomponenten nach aktuellsten Sicherheitsstandards konzipiert und gefertigt. Umfangreiche Tests vor der Auslieferung, die Warm- und Kaltinbetriebnahme, Wartungsarbeiten und Inspektionen sowie professionelle Schulungen runden das Loibl-Retrofit-Spektrum ab.
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